
Mein ehrlicher Erfahrungsbericht
Es ging um mehr als Essen (oder Nicht-Essen)
Warum ich gefastet habe
Ich habe das Fasten gestartet, weil ich meinem Körper etwas Gutes tun wollte.
Vor allem wollte ich meinen Darm entlasten, in der Hoffnung, dass sich das auch positiv auf meine Neurodermitis auswirkt.
Gleichzeitig war es auch einfach ein Experiment. Ich hatte noch nie richtig gefastet und war neugierig, was das mit mir macht – körperlich, mental, emotional.
Die ersten Tage: Entlastung & erste Zweifel
Ich bin mit zwei Vorbereitungstagen gestartet: kein Kaffee, kein Zucker, keine Gewürze.
Es gab gekochtes Gemüse, Porridge mit Apfel, klare Gemüsesuppe.
In dieser Zeit war ich auf einem Yoga-Festival in Eckernförde und habe unterrichtet.
Schon am ersten Tag merkte ich:
Ich bin anders drauf.
“Ich fühlte mich schlapp, träge und irgendwie leer – ganz ungewohnt für mich.”
Normalerweise bin ich voller Energie, aber diesmal war ich antriebslos. Ich konnte nicht viel Freude spüren, obwohl ich wusste, dass gerade eigentlich alles gut ist.
Fastentag 3–4: Kreislauf, Übelkeit & große Unsicherheit
Der dritte Tag lief noch ganz okay. Ich habe zwei Säfte und Gemüsebrühe getrunken.
Aber am vierten Tag wurde ich um 4 Uhr morgens wach – mit starker Übelkeit und Hungergefühl.
Ich bin gegen 6 Uhr aufgestanden – und dann ist mein Kreislauf komplett abgesackt. Ich habe gezittert, mir wurde schwarz vor Augen und ich musste mich übergeben (nur Wasser).
“Ich wusste nicht mehr, ob ich abbrechen oder durchziehen soll. War das ein Warnsignal? Oder einfach ein Teil des Prozesses?”
Ich habe mich entschieden, erst mal weiterzumachen – aber mit gemischten Gefühlen.
Mentale Achterbahn & Selbstzweifel
Was ich nicht erwartet hatte: wie viel das Fasten in mir auslöst.
Ich war emotional sehr offen, verletzlich – und habe plötzlich vieles hinterfragt.
“Ist mein Weg der Richtige?”
“Was will ich wirklich?”
Ich fühlte mich alleine mit diesen Gedanken – obwohl ich eigentlich wusste, dass ich nicht alleine bin & vor allem weiß, was ich will.
Aber so hat es sich in dem Moment nicht angefühlt.
Mein Körper setzt Grenzen
Am sechsten Tag kam zusätzlich noch eine Blasenentzündung dazu – total unerwartet, denn ich habe so etwas eigentlich nie.
Ich habe dann angefangen, ganz langsam wieder zu essen: etwas Apfel, gedünstete Banane, später wieder Suppe.
Ich war schwach, mein Kreislauf blieb instabil – und ich wusste: Mein Körper braucht jetzt eine Pause.
Rückkehr zum Essen & starker Heißhunger
Nach dem ersten Tag mit fester Nahrung kam direkt der Heißhunger – ich hätte eine ganze Torte essen können 😄
“Mein Körper wollte alles auf einmal – Essen, Energie, Erdung.”
Ich habe viel getrunken, Brühe gekocht, langsam wieder aufgebaut. Aber ich war auch erschöpft.
Und was ist mit der Haut?
Das war vielleicht das größte Learning:
Meine Haut wurde durch das Fasten nicht besser.
Ich hatte gehofft, dass sich die Entlastung des Darms positiv auswirkt – aber das Gegenteil war der Fall. Meine Haut wurde teilweise unruhiger, juckender.
Das hat mich enttäuscht.
Ich habe gemerkt: Fasten ist kein Wundermittel – zumindest nicht für mich in dieser Form.
Was mir gutgetan hat
Trotz allem:
Ich hatte ein tolles Umfeld.
Die Gruppe, in der ich gefastet habe, war sehr unterstützend. Es gab viel Raum für Austausch, Verständnis, auch für Schwäche.
Danke an Lara, die uns durch den Prozess begleitet hat!
Und: Meine Mama hat mitgefastet – und sie hat es komplett durchgezogen.
Ich bin richtig stolz auf sie. Ihr ging es richtig gut, sie hat es sehr genossen – und sie war richtig motiviert.
Das hat mir Kraft gegeben, obwohl mein eigener Weg ganz anders war.
Was ich mitnehme
Diese Fastenerfahrung war nicht leicht – aber sie war wichtig.
Nicht wegen körperlicher Ergebnisse, sondern wegen dem, was ich über mich selbst gelernt habe.
✨ Ich höre besser auf meinen Körper
✨ Ich muss nicht durchziehen, nur weil ich es mir vorgenommen habe
✨ Nicht jede Methode passt für jede Person
✨ Auch ein „Abbruch“ kann richtig und heilsam sein
✨ Unterstützung im Außen macht einen riesigen Unterschied
Würde ich nochmal fasten?
Vielleicht. Aber kürzer. Und noch achtsamer.
Ich habe gemerkt: Ich brauche Erdung, mehr Vorbereitung und nicht nur Verzicht.
Fasten war für mich kein körperlicher Durchbruch – aber ein emotionaler.
Und vielleicht war genau das der Punkt.
Hast du schon mal gefastet? Oder denkst du darüber nach?
Ich freue mich über deine Gedanken, Erfahrungen oder Fragen dazu – schreib mir gern. 🌀
Alles Liebe,
Anna-Lena
Joy of Life Yoga