JOY OF LIFE YOGA

Warum Anatomiekenntnisse für Yogalehrer*innen entscheidend sind: Ein tieferer Einblick in die Verbindung von Körper und Asana-Praxis 

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Als Yogalehrer*in stehst du in einer verantwortungsvollen Position, denn du begleitest deine Teilnehmer*innen nicht nur auf ihrer spirituellen, sondern auch auf ihrer körperlichen Reise. Doch wie viel Wissen über Anatomie brauchst du wirklich? Und welche Rolle spielt die korrekte Ausrichtung der Asanas? Oft entsteht der Eindruck, dass es im Yoga darum geht, in die optisch „perfekte“ Asana zu kommen. Aber das ist ein Missverständnis. Vielmehr geht es im Yoga darum, bei sich selbst anzukommen, den Moment wahrzunehmen und die Verbindung zwischen Körper, Geist und Seele zu spüren. 

Warum Anatomie im Yoga? 

Auch wenn die äußerliche Form einer Asana nicht im Mittelpunkt steht, ist das Verständnis der anatomischen Zusammenhänge im Körper von großer Bedeutung. Denn Yoga zielt darauf ab, Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen – und das beginnt beim Körper. Wenn wir unseren Körper in den Asanas besser verstehen, kann das zu einem tieferen Bewusstsein für uns selbst führen.  

Asanas und das Körpergefühl entwickeln 

Ein grundlegender Aspekt, der oft übersehen wird, ist das Körpergefühl. Besonders für Anfänger*innen kann es eine Herausforderung sein, den eigenen Körper in den Asanas wahrzunehmen und zu verstehen. Was passiert zum Beispiel mit dem Kniegelenk, wenn du im Krieger I das Becken weiter nach vorne schiebst? Oder welche Auswirkungen hat die Position deiner Füße im Berg auf deinen Schultergürtel? Dieses Bewusstsein für den eigenen Körper ist essenziell, um Verletzungen zu vermeiden und eine nachhaltige Praxis zu entwickeln. 

Viele Menschen haben anfangs Schwierigkeiten, ihren Körper wirklich zu spüren und sich selbst in ihrer Praxis anzunehmen. Es ist leicht, sich mit anderen zu vergleichen, sei es mit der Yogalehrer*in oder den anderen Teilnehmer*innen. Doch jeder Körper ist anders, und das ist auch gut so. Der Gedanke „Yoga ist nichts für mich, ich bin zu unbeweglich, zu groß, zu klein, zu unsportlich“ hält viele Menschen davon ab, ihre Praxis zu beginnen oder zu vertiefen. Dabei geht es im Yoga nicht um äußere Perfektion, sondern um die innere Reise und darum, den eigenen Körper so anzunehmen, wie er ist. 

Einblicke in die Anatomie: Was macht der Körper in den Asanas? 

Ein grundlegendes Verständnis der Anatomie öffnet die Tür zu einer neuen Ebene der Yogapraxis. Denn wenn wir wissen, wie unser Körper funktioniert, können wir die Bewegungen bewusster ausführen und besser spüren, was unser Körper wirklich braucht. Unser Körper besteht aus verschiedenen Gewebearten – Muskeln, Faszien, Knochen, Gelenken – die in den Asanas miteinander agieren. Wenn wir verstehen, wie diese Gewebe funktionieren, können wir feststellen, welche Muskelgruppen wir dehnen, kräftigen oder welche verkürzt sind – um dann achtsam mit diesen Erkenntnissen umzugehen. 

Hier kommt das Körpergefühl ins Spiel. Auf der einen Seite steht die propriozeptive Wahrnehmung, die uns die Position unserer Körperteile im Raum mitteilt. Auf der anderen Seite hilft uns das Empfinden von Bewegungsveränderungen, zu spüren, wie sich das Gewebe bewegt. So können wir unterscheiden, ob wir eine bestimmte Muskelgruppe dehnen oder ein Gelenk belasten. Ein gutes Körpergefühl ist also die Grundlage, um achtsam und sicher in den Asanas zu arbeiten. 

Anatomie für den Alltag und die Asanapraxis 

In der heutigen Zeit verbringen viele Menschen den Großteil des Tages sitzend – sei es bei der Arbeit, im Auto oder zu Hause. Kein Wunder, dass Rückenschmerzen, Nackenverspannungen und ähnliche Beschwerden weit verbreitet sind. Hier kommt Yoga ins Spiel: Es geht nicht darum, gleich den Job zu wechseln, sondern einen bewussteren Umgang mit dem eigenen Körper zu finden. Wenn du deinen Körper und seine Bedürfnisse verstehst, weißt du, wann es Zeit ist, eine aktive Pause einzulegen, wann du aufstehen und dich bewegen solltest oder wann du dir einfach eine mentale Pause mit bewusster Atmung gönnen kannst.  

Warum dein Körper gut ist, so wie er ist 

Jeder Körper ist anders, und das ist etwas, das wir im Yoga feiern sollten. Du musst dich nicht mit anderen vergleichen oder das Gefühl haben, dass du „nicht gut genug“ für Yoga bist. Yoga ist für alle da – egal wie groß, klein, beweglich oder unbeweglich du bist. Um das zu erkennen und anzunehmen, hilft ein tieferes Verständnis der Anatomie. Es ermöglicht dir, deinen Körper so zu sehen, wie er ist, und die Praxis an deine individuellen Bedürfnisse anzupassen.  

 Fazit: Anatomie als Schlüssel zur vertieften Yogapraxis 

Anatomiekenntnisse sind kein Luxus, sondern eine wertvolle Grundlage für eine achtsame und sichere Yogapraxis. Indem wir unseren Körper besser verstehen, können wir bewusster mit ihm arbeiten, das Verletzungsrisiko minimieren und unsere Praxis auf eine tiefere Ebene bringen. Besonders als Yogalehrer*in kannst du deine Teilnehmer*innen so besser unterstützen, ihre eigene körperliche Wahrnehmung zu schulen und eine Praxis zu entwickeln, die Körper, Geist und Seele in Einklang bringt. 

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